Das ist eine gefährliche Kurve. An der K10 in Sieringhoek.


Seit Anfang 2019 sind zwischen dem Ortsausgang von Bad Bentheim im Osten und der Gronauer Straße im Westen auf der K10 nicht weniger als 36 (!) Unfälle passiert. Eine Frau ist Ende 2019 an den Folgen ihres Unfalls auf der K10 verstorben. Zusätzlich gab es in diesem Zeitraum sieben Schwerverletzte, davon schon drei alleine in diesem Jahr. Die Spuren des letzten schweren Unfalls sind noch an einem der Bäume im Straßenseitenraum (s. Foto) zu erkennen.

Unfallursache ist häufig die nicht angepasste Geschwindigkeit gewesen. So vermutlich auch bei den beiden schweren Unfällen, die sich in diesem Jahr bereits alleine in der Kurve am Dorfgemeinschaftshaus (DGH) ereignet haben. Die relativ schmale K 10 ist nicht erst seit der Geschwindigkeitsbeschränkung auf der L39 zwischen Bad Bentheim und Gildehaus auf Tempo 70 und der Installation mehrerer Fußgängerampeln dort ein beliebter und stark befahrener "Schleichweg" u.a. in Richtung Gronau und Enschede.

Am Wochenende wird sie zudem oft von rasenden Motorrädern "missbraucht". Der schnellste (gemessene) Raser im vergangenen Jahr war dort mit 172 (!) km/h unterwegs. Dabei sind aus Sicht der Stadt schon Tempo 100 bzw. 70 im Kurvenbereich beim DGH und der Kita Pusteblume viel zu schnell. - Und deshalb haben wir in diesem Jahr schon zweimal eine Reduzierung der erlaubten Höchstgeschwindigkeit beantragt. Leider vergeblich:

"Über einen Zeitraum von 5 Jahren betrachtet und auf Grund der Tatsache, dass sich diese genannten Unfälle über eine Strecke von ca. 6 km verteilt haben, ist das Unfallgeschehen für eine Kreisstraße außerhalb geschlossener Ortschaft trotz der tödlich verletzten Autofahrerin und den teilweise schwerverletzten Personen aus rechtlicher Sicht als nicht besonders auffällig zu bewerten." heißt es in der Ablehnung unseres Antrags durch die Verkehrskommission des Landkreises, in der auch die Landespolizei und das Landesstraßenbauamt mitwirken. -

Jetzt konnte immerhin wegen der in dieser Woche begonnenen Arbeiten zum Neubau der Kita Pusteblume und einer Außenstelle der Musik Akademie Obergrafschaft für die Zeit der Bauarbeiten eine Beschränkung auf Tempo 50 erwirkt werden.

Das ist uns zu wenig.

Deshalb, und weil die JU Obergrafschaft und die Jusos Grafschaft Bentheim uns in dieser Woche in ihrem offenen Brief dazu ermutigt haben, haben wir uns gestern vor Ort getroffenen.

Neben einer Abbiegerspur, die mit der Fertigstellung des Kita/Musikschul-Komplexes auf der K10 im Kurvenbereich des DGHs entstehen muss, und die der Landkreis als Eigentümer der K10 bitte auch zumindest mit der Stadt zusammen finanziert, sind unsere Forderungen:

  1. mehr Geschwindigkeitskontrollen, auch am Wochenende, durch Landkreis und Polizei,
  2. eine erneute Befassung der Verkehrskommission unter Berücksichtigung der vorhergehenden Begutachtung durch einen externen Verkehrssicherheits-Experten (wie damals an der L39, vor der Einführung u.a. von Tempo 70 außerorts),
  3. (ggf.) spürbare Reduzierung der erlaubten Geschwindigkeiten auf dem gesamten Streckenabschnitt zwischen Heimstätte und Achterberg, insbesondere am DGH/an der Kita, und
  4. 4.Prüfung eines zusätzlichen Schutzes der nach Fertigstellung der Kita/Musik Akademie-Außenstelle sicher noch viel zahlreicher als heute über den Radweg an der K 10 diesen tollen Ort aufsuchenden Menschen, u.a. vielleicht durch Leitplanken im Kurvenbereich, und
  5. das alles bitte schnellstmöglich!
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